Obwohl die Schüler ihre Exams schon geschrieben hatten fingen die großen Ferien im Dezember 2018 nicht wie üblich erst spät an. In diesen zwei Wochen zwischen Ende der Klausurenphase und Beginn der Ferien war somit an der Parkside Primary School nichts mehr los, so dass unsere dortigen Ansprechpartner Mrs. Und Mr. Abrahams uns unerwartet frühzeitig in die Ferien schickten. Bis zum Aufbruch zu unserem großen Roadtrip die Gardenroute runter nach Kapstadt hatten wir aber noch eine gute Woche, weshalb Gesa, Giuli und ich uns dazu entschieden, ganz kurzfristig einen dreitägigen Trip in die Drakensberge zu unternehmen. Nach einer langen, aber aufgrund der schönen Natur erlebnisreichen Fahrt, übernachteten wir in Underberg, von wo aus wir am nächsten Tag die Sanipass-Tour machten. Eine geführte Pickup Tour nach Lesotho, eine der steilsten Passstraßen der Welt. Insgesamt war das wirklich ein tolles Erlebnis mit atemberaubenden Aussichten.
Dann begann endlich der große Roadtrip!
Zunächst statteten wir unseren Mitfreiwilligen in Port Alfred einen Besuch ab und quartierten uns dann über Nacht in einer Unterkunft nahe des Addo Elephant Parks ein. am nächste Tag stand dann eine Safari im Addo Park an, einem der größten Wildparks in Südafrika. Auf dem halbtägigen Safari-trip haben wir Zebras, Löwen, Warzenschweine, Büffel, Antilopen und natürlich jede Menge Elefanten zu Gesicht bekommen. Es war ein faszinierendes Erlebnis diese Tiere in dieser Umgebung zu erlebe
Am Abend ging es dann weiter nach Port Elizabeth, wo wir für zwei Nächte bei anderen Freiwilligen unterkommen konnten. Dort unternahmen wir dann aber weniger touristische Aktivitäten sondern besuchten stattdessen z.B. ein Fitnessstudio und gingen am Montag noch Paintball spielen. Abends ging es dann weiter nach Jeffreys Bay, einem der besten Surfspots der Welt.
Weiter durchs Tsitsikamma Naturreservat, wo wir u.a. bei Storms River Mouth eine Kayak- und Luftmatratzentour machten. Außerdem stürzten sich Amelie, Clara, Giuli und ich uns von der höchsten Bungeejump-Brücke der Welt, der Bloukrans Bridge. Ein Video meines Sprungs findet Ihr auch in meinem Blog unter „Videos“. Weiter führte uns unsere Reise über Plattenberg Bay und Knysna bis nach George. Allesamt kleine, aber feine Küstenstädte mit wunderschöner Landschaft. Vor allem das Robberg Naturreservat bei Plattenberg Bay hat uns alle mit seiner unglaublichen Natur begeistert.
Nachdem wir George verlassen hatten, führte uns unsere Reise über Oudtshoorn weiter nach Mossel Bay, wo wir Heilig Abend und den ersten Weihnachtsfeiertag verbrachten. Es war auf jeden Fall ein ganz anderes Weihnachten als sonst – ohne Familie, ohne Weihnachtsbaum und bei sommerlichen Temperaturen im Pool und am Meer. Ein paar Geschenke gab es trotzdem, da wir gewichtelt haben, so dass jeder zumindest eine Kleinigkeit auspacken konnte. Ich habe von Ghesa für mein Handy eine neue Panzerglasfolie bekommen J. Am Vormittag des 25. Dezember sind wir dann sogar in die Kirche. Der Gottesdienst war sehr modern gestaltet: Anstatt einer Orgel gab es zum Beispiel eine richtige Band, oder die Liedtexte wurden mit einem Beamer an die Wand projiziert. Es war ein wunderschöner Gottesdienst mit einer ganz anderen Stimmung als gewohnt und damit ein tolles Erlebnis.
Am 26. Dezember ging es weiter nach Swellendam, einer kleinen Stadt mit vielen kleinen weißen Häusern, die sich ein Stück im Landesinneren befindet. Hier haben wir die Nacht auf einer Farm verbracht und den nächsten Tag im De Hoop Nature Reserve, einem Dünennationalpark, und am Kap Agulhas, dem südlichsten Punkt Afrikas, verbracht. Abends sind wir dann erschöpft vom langen Tag in Hermanus, dem letzten Stopp vor Kapstadt, angekommen – ein Ort, der vor allem für Walbeobachtungen bekannt ist. Die Zeit war bei uns allerdings schon um. Am nächsten Morgen sind wir trotzdem noch kurz durch den Ort gebummelt und an der Küste rumgeklettert, bevor wir zu unserem finalen Ziel aufgebrochen sind.
In Kapstadt verbrachten wir dann sechs Tage, an denen wir viel Zeit hatten, die Stadt und die Umgebung zu erkunden. Wir sind nicht nur auf den Tafelberg gewandert, sondern haben auch den Sonnenuntergang vom Signal Hill angeschaut und sind morgens um halb fünf auf den Lions Head geklettert, um von dort den Sonnenaufgang zu bewundern. Zudem besuchten wir verschiedene Märkte in Kapstadt und Stellenbosch und gingen Erdbeeren pflücken. Einen Tag verbrachten wir auf der Kap-Halbinsel, wo sich auch das Kap der Guten Hoffnung befindet – der südwestlichste Punkt Afrikas. Silvester haben wir an der V&A Waterfront zusammen mit vielen anderen Mitfreiwilligen gefeiert. Das „deutsche Silvester“ mit eigenständigem Böllern habe ich aber schon ein wenig vermisst!
Am 3. Januar machten wir uns dann wieder auf den Weg nach Hause. In 2 Etappen bewältigten wir den etwa 11 Stunden langen Rückweg bis nach Hause, mit einer Übernachtung in Graaf-Reinet. Insgesamt sind wir ganze 3600km mit unserem Mietwagen gefahren!
Das neue Schuljahr hat etwa vor drei Wochen begonnen, was für uns wieder Sportunterricht geben und Sportprojekte leiten bzw. unterstützen bedeutet. Lale und ich haben uns vorher nochmals Gedanken über unseren Sportunterricht gemacht und diesen reflektiert, um ihn noch besser gestalten zu können. So haben wir jetzt ein festgelegtes Warm-Up und auch eine Runde mit Dehnübungen steht nun immer mit auf dem Programm. Neues Schuljahr bedeutet natürlich auch neue Schüler. Auch mit unseren neuen „Grade R“s (Vorschule) machen wir schon Sport. Das ist manchmal gar nicht so einfach, denn viele von ihnen sprechen kaum Englisch, da ihre Muttersprache isiXhosa oder Afrikaans ist und auch die Spiele, die wir normalerweise mit unseren jüngeren Kindern spielen, kennen sie noch nicht und wir müssen sie daher erst erklären. Nach vielen Versuchen funktionierte es dann aber eigentlich doch immer recht gut. Letzte Woche hat dann auch wieder der Swimming- Term begonnen und Lale und ich verbringen unsere Vormittage am Pool und bringen den Schülern Schwimmen bei bzw. versuchen ihre Technik zu verbessern.
Auch das Triathlon- und das Volleyballprojekt laufen natürlich jetzt schon länger wieder. Bei beiden Projekten gab es in den letzten Wochen einen großen Zuwachs von Schülern, was mich wirklich freut. Bei Volleyball kann man nun auch endlich gut gegeneinander spielen mit jeweils 6/7 Kindern auf den Feldern und nicht nur 6 insgesamt. Beim Triathlon-Projekt freue ich mich natürlich auch über den größeren Zuspruch. Mehr Kinder sind jedoch hier schwieriger unter einen Hut zu bekommen und gut zu trainieren, wenn man beispielsweise nur 4 Fahrräder zur Verfügung hat.
Ich hoffe es hat euch gefreut mal wieder was von mir gehört zu haben.
Liebe Grüße aus East London
Euer David
PS: Vielen Dank an Lale und Gesa, deren tolle Blogeinträge mir beim Verfassen dieses sehr geholfen haben. 😉
Comentários